Dr. Muhammet Boran, CTA-Lehrgang 32, arbeitet am Schwarzen Meer
erschienen im Benzolring 1/2000
"Qualität vor Quantität, diese Forderung von Dr. Flad im Unterricht und im Labor hat meinen späteren beruflichen Weg geprägt," meint Dr. Muhammet Boran bei seinem Besuch der 9. Stuttgarter Chemietage, zu denen er vom Schwarzen Meer aus Trabzon/Türkei angereist war. Er arbeitet dort an der Technischen Universität im Institut für Meereswissenschaften und befasst sich hauptsächlich mit Langzeitstudien über die Verunreinigung der Meere durch Schwermetalle, Tenside und Phenole.
"Als ich 1981 meine Ausbildung zum Chemisch-technischen Assistenten im Institut Dr. Flad begann, war ich bereits sechs Monate in Deutschland, lernte im Abendkurs Deutsch und arbeitete tagsüber als Mechaniker. Anfangs hatte ich Probleme, mich auf die Arbeitsdisziplin bei der CTA-Ausbildung einzustellen," meint Dr. Boran, der 1983 sein Examen mit Erfolg ablegte. Fast nahtlos folgte dann sein Studium der Meereswissenschaften bis 1988 an der Universität Trabzon/ Türkei. Mit bestem Notendurchschnitt im Abschlussexamen bekam er dort sofort eine Stelle als Forschungsassistent. Bereits 1995 promovierte er mit seiner Arbeit: Ausbreitung von Verschmutzungsstoffen im Schwarzen Meer.
Dr. Boran ist seither an den verschiedensten Forschungsprojekten beteiligt. In Seattle/USA entwickelte er mathematische Modelle für die Umweltanalyse, in Kiew/Ukraine überarbeitete er die Struktur und Ökonomie des städtischen Wasserversorgungssystems und am Schwarzen Meer ist er wissenschaftlicher Experte der Fischereiwirtschaft in der Qualitätsprüfung. "Qualität vor Quantität" gilt im Berufskolleg wie am Schwarzen Meer.