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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Lücke entdeckt - Chance genutzt: Hans Peter Herrmann ist Fachmann für Baustoffprüfung

erschienen im Benzolring 1/1984

Die Ausbildung zum CTA ist ein Sprungbrett für vielfältige Berufsmöglichkeiten, unsere Rubrik "Was ist aus ihnen geworden?" bringt Ausschnitte aus der ganzen großen Palette. Wer außergewöhnlichen Erfolg haben will, muß allerdings schon ein wenig das "Gras wachsen hören", muß ein Gespür dafür haben, was sich anbahnt und entschlossen eine Chance nutzen, bevor sie vertan ist. Hans Peter Herrmann vom CTA-Lehrgang 11, damals als H.P. bekannt, ist auch einer von denen, die sich systematisch auf einem Spezialgebiet weitergebildet und den Sprung in die Selbständigkeit gewagt haben.

Achtzehn Mitarbeiter beschäftigt Hans Peter Herrmann (stehend am Diaprojektor) in seinem Institut für Baustoffprüfung und Entwicklung. Die Konfrontation mit immer neuen Problemen macht eine ständige Schulung notwendig.

"Wohnblock mußte wegen Einsturzgefahr geräumt werden", "Brücke wegen Rissen im Fundament gesperrt" - noch halten sich solche spektakulären Nachrichten in Grenzen; aber es besteht kein Zweifel, daß es an vielen Bauwerken z. B. aus der ersten Betonzeit bedenklich bröckelt. Arbeit für das Institut für Baustoffprüfung und Entwicklung in Schwabbach bei Öhringen, Inhaber Hans Peter Herrmann!

Dieses Institut mit seinen 18 Mitarbeitern befaßt sich überwiegend mit bautechnischen Prüfungen wie Untersuchungen bituminöser Baustoffe, von Kunststoffen und Metallen im Baubereich, Wasseruntersuchungen und bodenmechanischen Prüfungen. Zu Hans Peter Herrmanns "Kunden" gehören so imposante Bauwerke wie die Kochertalbrücke, Kraftwerke und Fernmeldetürme, oder er steigt in die Tiefe und prüft Untergründe von Autobahnstrecken, Gleisanlagen und Mülldeponien. Oft, sogar fast in der Regel, wird er erst gerufen, wenn Schäden sichtbar werden oder Reklamationen ins Haus stehen. Voruntersuchungen und rechtzeitige Kontrollen nehmen (noch) den geringeren Raum ein.

"Mit meinem ursprünglich im Chemischen Institut Dr. Flad erlernten Beruf habe ich nur noch etwa zu zehn Prozent zu tun, und doch waren es gerade diese Grundlagen, auf denen ich aufbauen konnte und die es mir ermöglichten, mich auch in benachbarte Fachbereiche einzuarbeiten", erläutert Hans Peter Herrmann seinen Werdegang. Mit der Bautechnik hatte er es allerdings von Anfang an. Nach der Abschlußprüfung im Chemischen Institut Dr. Flad im Mai 1963 fing er im Labor der Lechler Bautenschutzchemie an; als nächstes arbeitete er als Assistent am Otto Graf Institut an der Technischen Hochschule Stuttgart an einem Forschungsauftrag für Fugenvergußmassen für Betonstraßen und Betonbauwerke und leitete dann das Labor für bituminöse Baustoffe bei einem Stuttgarter Bauunternehmen. Den Einstieg in seinen jetzigen Tätigkeitsbereich bekam Hans Peter Herrmann als Leiter des Zentrallabors und späterer Handlungsbevollmächtigter des Bauunternehmens Wolff & Müller in Stuttgart, wo er seine umfassende Materialkenntnis erwarb. In dieser arbeitsreichen Zeit bekam er die Anerkennung für Eignungsprüfungen durch das Innenministerium Baden-Württemberg und die oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, errang bei der Studiengemeinschaft Darmstadt das Recht, die Berufsbezeichnung Ingenieur nach dem Ingenieur-Gesetz zu führen und meldete eine Reihe eigener Patente in vielen europäischen Ländern an. Am 1. Januar 1974 machte er sich mit der Gründung seines Instituts selbständig. Heute ist er vereidigter Sachverständiger und das Institut eine von staatlichen Stellen und privaten Unternehmen in Anspruch genommene Prüfstelle, deren Urteil man vertraut. Hans Peter Herrmann hat eine Marktlücke entdeckt und die Chance genutzt - er hat sein Ziel erreicht.

 

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