PTA 14: Exkursion in den Botanischen Garten der Universität Hohenheim
20. Mai 2011
Lesen Sie dazu auch:
"Eine Führung durch den Botanischen Garten Hohenheim"
Arzneipflanzen und andere interessante Gewächse
Am 20.05.2011 hielt Franz Xaver Fraschio für uns, Lehrgang PTA 14, einen interessanten Vortrag über den Botanischen Garten Hohenheim, den wir in der nächsten Woche besuchen würden. So konnten wir einen Eindruck davon bekommen, welche Pflanzen uns erwarteten und welche Rolle einige davon noch heute spielen. Auch geschichtlich hat dieser Garten einiges zu bieten. So wurde er von 1772 bis 1793 im Auftrag des württembergischen Herzogs Carl Eugen zum Bau des repräsentativen Schloss Hohenheim angelegt. 1818 gründete dort König Wilhelm I. eine landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs-, und Musteranstalt. Diese ist heute, zusammen mit dem Schloss, Bestandteil der Universität Hohenheim. Am Mittwoch, den 25.05.2011 war es dann soweit, wir waren im Botanischen Garten. Rechts am Eingang stand in voller Blüte eine berühmte Rose, die Damaszener Rose (Rosa damascena 'Trigintipetala'), deren frische Blütenblätter zur Rosenölgewinnung dienen. Dieses Öl wird häufig in Aromatherapien und Kosmetika verwendet. Aber was war das? Kein Nadelbaum, kein Laubbaum nein, ein lebendes Fossil! Der Ginkgobaum, ca. 200-150 Mio. Jahre alt und seit Jahrtausenden Tempelbaum in Japan und China. Aus seinen Blättern wird unter Ausschluss der giftigen Ginkgolsäure ein Extrakt gewonnen, der unter anderem bei Gedächtnisstörungen und Konzentrationsschwäche Anwendung findet. Wir hatten Glück und sahen die Blüten der Passionsblume, welche zur Arzneipflanze 2011 gewählt wurde. Auch diese Pflanze findet in der Pharmazie Anwendung. Oft ist sie Bestandteil in Beruhigungsmitteln. Augen machten wir auch, als wir den Tulpenbaum sahen. Man kann sich darunter einen ahornartigen Baum mit Tulpenblüten versehen vorstellen. Ein wirklich schöner Anblick. Der Botanische Garten ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Einer davon ist der Hildegard Garten, in dem Pflanzen wachsen, denen Hildegard von Bingen zu ihrer Zeit Bedeutung zuschrieb. Unter anderem wachsen hier Schöllkraut, Pfingstrosen und Salbei. Auf halbem Weg kamen wir an einer Trauerweide vorbei. Die Rinde ihrer jungen Zweige enthält Salicin welches zu Salicylsäure verstoffwechselt wird. 1853 wurde die besser verträgliche Acetylsalicylsäure (ASS) erstmals hergestellt, jedoch erst 1897 industriell synthetisiert und 1899 unter dem Namen Aspirin® von Bayer in den Handel gebracht. Wer von uns brauchte eine solche nicht schon einmal? Die Exkursion hat uns allen viel Freude bereitet und ich kann den Botanischen Garten Hohenheim für Interessierte nur empfehlen. Übrigens gibt es hier auch einen kleinen Weinberg der landwirtschaftlichen Schule, auf dem neue Weinsorten gezüchtet werden. Zu bestimmten Terminen kann man diesen bei einer Weinprobe auch verkosten. Ja, der Wein ist wegen zahlreicher Inhaltsstoffe auch eine echte Fundgrube für Chemiker. Für Pharmazeuten spielt er eher dann eine Rolle, wenn Kunden in der Apotheke nach reichlichem Verzehr die vorher erwähnte Kopfschmerztablette verlangen. Im Namen des Lehrgangs PTA 14 möchte ich mich bei Herrn Fraschio und dem Institut Dr. Flad bedanken. Dominique Wiese, PTA 14 A |
Herr Fraschio bot uns am 20. Mai 2011 einen kleinen Einblick in den Botanischen Garten der Universität Hohenheim und stellte uns einige sehr interessante Pflanzen wie z.B. die Passionsblume und den Schierling vor. Der württembergische Herzog Carl Eugen erbaute 1772 bis 1793 Schloss Hohenheim. Der Alte Botanische Garten wurde 1829 durch die Höhere Forstliche Lehranstalt vor dem Schloss zu Unterrichtszwecken angelegt. Vorher war das Gelände im Süden frei von großen Bäumen – nur niedrige Hecken und Kübelpflanzen säumten die Wege. Die Arzneipflanze des Jahres 2011 ist die Passionsblume. Man kennt sie als schön blühende Zimmerpflanze, aber auch in der Heilpflanzenkunde. Sie hilft bei Einschlafproblemen und Magen-Darm-Beschwerden. Der gefleckte Schierling ist die giftigste einheimische Pflanze (tödliche Dosis: 0,5-1g) und gehört zu den Doldengewächsen. Die Gifte sind vor allem in den unreifen Früchten konzentriert und wirken auf das Nervensystem. Vergiftungen treten oft durch Verwechslung mit ähnlich aussehenden Doldengewächsen auf. Bereits Paracelsus sagte: "Es ist nichts ohne Gift, allein die Dosis macht's, dass ein Ding kein Gift sei." Herr Fraschio berichtete uns noch vieles anderes aus Hohenheim und von diversen Heilpflanzen. Am 25. Mai werden wir selbst den Botanischen Garten der Universität Hohenheim besuchen. Wir freuen uns bereits heute darauf. Julia Fritz, Josi Klimera (PTA 14 A) |