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Institut Dr. Flad
Berufskolleg für Chemie, Pharmazie, Biotechnologie und Umwelt

Ausbildung mit Markenzeichen. Seit 1951.

Exkursion in den Botanischen Garten in Hohenheim/Stuttgart

am 10. Juni 2015

Mit der Absicht, theoretisches Wissen aus Herrn Westermanns Unterricht mit praktischen Erkenntnissen aus dem Drogenkunde-Praktikum zu verknüpfen, starteten die Klassen PTA 18A und 18B am Mittwoch, den 10.06.2015 unter Leitung von Herrn Fraschio ihre Exkursion in den Botanischen Garten in Hohenheim/Stuttgart.

Bevor wir um 9 Uhr mit dem Rundgang anfingen, gab uns Herr Fraschio vor dem Gartentor an unserem Treffpunkt nützliche Informationen über die Winterlinde. Diese und die Sommerlinde werden im Gegensatz zur Silberlinde pharmazeutisch verwendet. Unterscheiden kann man die beiden aufgrund ihres Blattaufbaus. Die Blattunterseite bei der Winter- und der Sommerlinde ist grün, im Gegensatz dazu ist bei der Silberlinde die Blattunterseite silbrig schimmernd.

größer Am Anfang unseres Durchgangs konnten wir gleich die Damaszener Rose bestaunen und erfuhren gleichzeitig auch sehr viel über sie. Die Rosa damascena wird zu den alten Rosen gezählt und zur Gewinnung von Rosenöl verwendet, als Nebenprodukt ergibt sich Rosenwasser.

Gleich in der Nähe konnten wir auch den Mammutbaum bestaunen. Allerdings ist er nicht der größte Baum der Welt.

Als nächstes kamen wir an einem Tulpenbaum an, eine in Nordamerika heimische Baumart aus der Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae).

Danach durften wir natürlich auch den Ginkgobaum (Ginkgo biloba) besichtigen. Es ist heute eine weltweit angepflanzte Baumart. Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen, und wird daher auch als "lebendes Fossil" bezeichnet. Verwendung finden in der Pharmazie die Spezialextrakte aus den Ginkgoblättern, welche zu den Antidementiva zählen. Angewendet werden diese bei hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen, Demenz, aber auch bei Schwindel und Ohrgeräuschen.

Vor dem Denkmal für den Herzog Carl Eugen und Franziska von Hohenheim, im exotischen Teil des botanischen Gartens, durfte ein Gruppenfoto natürlich nicht fehlen.

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Beim Weiterlaufen sahen wir auch den Mönchspfeffer. Bei Frauen wirkt Mönchspfeffer genauso wie der Frauenmantel hormonähnlich. Beide enthalten eine gestagenähnliche Hormonsubstanz. Zu unterscheiden sind die beiden Pflanzen von Soja, das östrogenartige Substanzen enthält.

Unser nächster Halt war am Roten Fingerhut (Digitalis purpurea), eine wichtige Arzneipflanze bei besonderen Formen der Herzmuskelinsuffizienz.

Im Beet mit den Giftpflanzen fiel uns sofort die fast 2 m hohe Pflanze auf: der Gefleckte Schierling mit weißen Blüten und roten Flecken am Stängel, berüchtigt durch den Schierlingsbecher von Sokrates. Im selben Beet fand sich auch der Giftlattich (Lactuca virosa) mit kleinen gelben Blüten und die Tollkirsche.

Unsere nächste Station war der Arzneipflanzen-Garten. Das Besondere daran ist, die Pflanzen sind hier nicht nach der Art sortiert, sondern nach ihrem Hauptinhaltsstoff geordnet. Beispielsweise konnten wir hier den Hopfen beobachten, wovon männliche und weibliche Pflanzen vorliegen. Doch solange Hopfen nicht blüht, ist das Geschlecht äußerlich nicht zu erkennen.

größer Der Echte Alant ist eine Pflanze gegen Husten. Leider gilt sie als potentiell allergieauslösend. Ganz wichtig noch die Mariendistel (Silybum marianum). Sie wird bei amanitinbedingten Pilzvergiftungen verwendet.

Herr Fraschio zeigte uns noch viele andere schöne Pflanzen. Unter anderem Lavendel (Lavandula angustifolia) und informierte uns auch sehr genau über diese.

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Während dem Beobachten von vielen anderen schönen Pflanzen liefen wir auch durch den Hildegard-Garten durch. Benannt wurde dieser Garten nach Hildegard von Bingen (12. Jhdt.). Interessant für uns sind ihre Abhandlungen über Pflanzen (Wermut, Gelber Enzian, Zitronen-Melisse, ...) und Krankheiten.

Letztendlich kamen wir gegen 12 Uhr noch an den Weinbergen vorbei und abschließend wurde vor dem Schloss ein Klassenfoto geschossen.

Wir möchten uns für diese informative und abwechslungsreiche Exkursion bei Herrn Fraschio herzlich bedanken. Obwohl es anstrengend war, sind wir jetzt doch froh darüber so viel neues Wissen zu haben, das wir im Fach Botanik und Drogenkunde einsetzen können.

Aysel Erdogan, Zeynep Kozlarli (PTA 18a)

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Lesen Sie dazu auch:

"Eine Führung durch den Botanischen Garten Hohenheim"
Arzneipflanzen und andere interessante Gewächse

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