Exkursion in den Botanischen Garten in Hohenheim
Am 5. Juni 2024 besuchte die Klasse PTA 27 zusammen mit ihrer Lehrerin Frau Hamm den Botanischen Garten an der Universität Hohenheim.
Treffpunkt war um 9 Uhr direkt vor dem Eingang des Gartens. Zunächst wurden die Linden betrachtet, die dort wachsen. Pharmazeutisch genutzt werden die Lindenblüten, Flores Tiliae, beispielsweise bei Erkältungskrankheiten. Man unterscheidet Sommer- und Winterlinde anhand der Behaarung der Blattunterseite.
Kurz darauf wurde Efeu vorgestellt. Efeu zeigt junge und alte Blätter nebeneinander. Dies nennt man Heterophyllie.
Linde |
Efeu |
Auf der Wiese wächst die Damaszener Rose, die ein hochwertiges Rosenöl liefert. Ein Stück weiter trifft man auf den Ginkgo. Ginkgoextrakte werden bei Durchblutungsstörungen (vor allem des Gehirns) und bei Ohrgeräuschen eingesetzt. Die Blätter sind zweilappig, das heißt in der Mitte eingekerbt. Daher spricht man von Ginkgo biloba. Die Blattform unterscheidet sich je nach der Stellung am Trieb und der Wuchskraft des Baumes, daher sieht man unterschiedlich stark gelappte Blätter am Baum. Ginkgo ist ein lebendes Fossil, die Bäume wuchsen schon zu Zeiten der Dinosaurier.
Damaszener Rose |
Gingko |
Die Exkursion wurde fortgesetzt am Gewächshaus. Hier findet man Pflanzen, die nicht winterhart sind. Zu sehen gab es Oleander, liefert herzwirksame Glykoside, Datura stramonium, die Engelstrompete, aus der Familie der Nachtschattengewächse und viele Bougainvilleae. Diese sind eigentlich in Peru, Brasilien oder Argentinien heimisch und erfreuen den Betrachter mit farbenfrohen Hochblättern. Sie werden jedoch nicht pharmazeutisch genutzt.
Engelstrompete |
Bougainvillea |
Ein Stück weiter wächst der Tulpenbaum, Liriodendron tulipifera, der zu den Magnoliengewächsen gehört und aus Nordamerika stammt. Die Schüler*innen konnten Knospen und aufgeblühte, tulpenförmige, orange-weiße Blüten bewundern.
Tulpenbaum |
Weißdorn |
Nun ging es schnurstracks in den Heilpflanzengarten. Neben Sanddorn, Weißdorn, Holunder und Hopfen sahen die Schüler auch Baldrian, Anis, die Hundsrose, Bilsenkraut, Tollkirsche und vieles mehr.
Holunder |
Hopfen |
Baldrian |
Hundsrose |
Lungenkraut und Schöllkraut sind Vertreter der Signaturenlehre. Das Lungenkraut erinnert mit seinen gefleckten Blättern an die Lungenbläschen, daher setzte man es schon früh zur Lungenstärkung ein. Es hilft bei Atemwegsbeschwerden und Heiserkeit.
Schöllkraut beinhaltet einen gelben Milchsaft. Daher dachte man früher, es sei gut für die Galle. Das stimmt auch – allerdings in Abhängigkeit von der Konzentration. Dies leitet über zum Paracelsus-Gedenkstein, der im Botanischen Garten steht, da seine Familie aus Hohenheim kam.
Lungenkraut |
Schöllkraut |
Paracelsus, mit richtigem Namen Theophrastus Bombastus von Hohenheim, wird der Satz zugesprochen: „Allein die Dosis macht das Gift.“
Dieser Ausspruch gilt als das Leitprinzip der Pharmakologie und Toxikologie.
Nach ungefähr zweieinhalb Stunden war die Exkursion beendet. Das Wetter war gut, es war nicht zu heiß, eher bedeckt.
Die Schüler*innen nahmen viele Eindrücke aus der Pflanzenwelt mit nach Hause, brachten aber auch ihr botanisches Wissen ein. Eine Schülerin erklärte zum Beispiel, dass die Samen des Spitzwegerichs, die ein nussiges Aroma besitzen, verdauungsfördernd wirken. Spitzwegerichkraut wird gegen Husten eingesetzt, man kann aber auch mit Spitzwegerichblättern Insektenstiche und kleine Wunden lindern.
Zu erwähnen sind noch die Tiere, die im Park gesehen wurden: ein Reiher, mehrere Eichhörnchen, zudem Nilgänse mit Jungen und Enten mit ihren kleinen Entenküken.
Der Ausflug bereitete allen viel Spaß und war lehrreich.